Beim Stöbern in Mobile nach einem Ersatz für meinen Alltags EH6 bin ich durch Zufall auf einen Accord Type R CH1 gestoßen.
Laut Angebot inzwischen ohne TÜV, knapp über 200tkm und nicht fahrbereit.
Nicht fahrbereit da sich wieder ein Lagerschaden anbahnt. Der Besitzer meinte, dass der Motor vor 1000km von seinem KFZ- Meister aufgrund von Undichtigkeit und einem Pleullagerschaden überholt wurde.

Dachte mir so: „ Mit den H-Motoren kennst dich ja aus. Bissl Lager tauschen und eventuell die Ölpumpe ist ja kein Problem, hast ja noch im Notfall einen ATR Block daheim“.

Gesagt getan, am 9.6.2015 haben wir die Kiste abgeholt mit dem Plan das Teil bis zum Winter flott zu machen.
Hier und da hat er paar Macken aber für mich als 9. Besitzer in ganz gutem Zustand.






Nachdem ich etwas im UK Accord Type R Forum gestöbert hatte kam ich auf einen Thread der auf das Rostproblem an der Spritzwand zum Radlauf abzielte mit erschreckenden Bildern.
Ich nichts wie ab in die Halle und nachgeschaut und tadaa, der Schraubendrehen ging glatt durch.
Auf der Beifahrerseite ist er komplett durch , auf der Fahrerseite fortgeschritten aber noch undurchlässig.






Die Vermutung liegt nahe, das durch das abfließende Wasser des Scheibenwischerkasten ( es läuft von da direkt über die Verbindung Längsträger zu Spritzwand) und einer brüchig werdenden Karosseriedichtmasse langsam das Wasser und somit der Rost seinen Weg bahnt.
Diese Probleme haben vermutlich alle Accord diesen Typs, auf jeden Fall aber die ATR. Eventuell hier verstärkt durch die doch vermehrt sportliche Fahrweise und höhere Leistung.


Gesagt getan, im Oktober 2015 hatte ich endlich Zeit um die Kiste anzugreifen. Motor raus, war ja nur ein kleiner Lagerschaden.




Beim Zerlegen des Motors wurde mir beinahe Übel. Alles war mit schwarzer, klebenden Dichtmasse abgedichtet.
Die Ölwannendichtfläche wurde mit der Flex „gereinigt“ (sieht man deutlich an den Schleifspuren der Fächerscheibe), die Wasserpumpe eingeklebt usw.
Schlussendlich beim Lagerschaden angekommen kam der SuperGAU.










Der Motor muss schon vor der „ Überholung“ einen deutlichen Schaden an dem Pleul gehabt haben. Dieser wurde dann nicht fachgerecht gerichtet und die Kiste einfach wieder schnell, schnell zusammengeschraubt.
Beim weiteren zerlegen musste ich feststellen das die Passhülsen an der Zylinderkopfdichtung fehlen und die Kopfdichtung ein 2. Mal verwendet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt traf ich die Entscheidung das Projekt bis auf weiteres auf Eis zu legen.
Wie das Leben so spielt kamen noch einige andere Dinge dazwischen ( Haussanierung, Krankheit usw.).
Diesen Monat habe ich dann endlich den Beschluss gefasst die Kiste anzugehen. Mein H22 EK muss nun leider warten (einige werden den Thread kennen).
Im Endeffekt kommt jedes Teil raus und wird inspiziert, gereinigt und notfalls aufgearbeitet.
Angefangen habe ich derweil mit dem zerlegen des Innenraumes, da zum sauberen erreichen der Roststellen das Armaturenbrett raus muss. Des weiteren wird der Motorraum komplett zerlegt und frisch auslackiert.









Vermutlich wird es hier Etappenweise voran gehen, je nachdem wie das Haus usw. mir Zeit dazu lässt. Zunächst ist aber die Karosserie dran.

Sollte noch jemand die vordere und hintere Stoßstange eines solchen Accord haben oder eine H22 Kurbelwelle mit 55mm Hauptlager wäre ich eventuell daran interessiert.